von Gerd Bergmann, 9. März 2020

Fibodruck automatisiert die Plattenlogistik

Freuen sich über das erfolgreiche Projekt (v.l.n.r.): Roland Beil (Kfm. Leiter BEIL), Fritz-Otto Rüth (Sales Manager Rädler Gruppe) und Robert Bockmaier (Geschäftsführer Fibo Druck).

Für die neue Plattenlogistik bei FIBODRUCK entwickelten Kodak und Rädler, langjähriger Fachhandelspartner des Druckunternehmens, gemeinsam mit der BEIL Registersysteme ein passendes Gesamtkonzept, das den zur Verfügung stehenden Raum optimal nutzt.

Die Druckplatten-Herstellung ist ein Dreh- und Angelpunkt der meisten Bogenoffsetdruckereien. Gemeinsam mit der BEIL Registersysteme GmbH (Abensberg) hat FIBODRUCK diesen Prozess optimiert. Das Druckunternehmen in Neuried am Stadtrand von München erhielt eine in jeder Hinsicht maßgeschneiderte Automations-Lösung, die den Workflow spürbar beschleunigt.

 

Seit seiner Gründung im Jahr 1976 durch Inge und Klaus Bockmaier hat sich das oberbayerische Unternehmen FIBODRUCK beständig weiterentwickelt. 2003 kam Sohn Robert Bockmaier in die Geschäftsführung. Die Inhaber und ihr rund 35-köpfiges Team wissen, dass Dienstleister heute nicht nur Spitzenqualität liefern sondern diese auch in kürzester Zeit realisieren müssen. Kontinuierliche Investitionen stellen die Wettbewerbsfähigkeit sicher und sorgen für ein Top-Leistungsniveau. Durch optimale Abläufe und exakt aufeinander abgestimmte Produktionsschritte werden auch fragmentierte und anspruchsvolle Aufträge einwandfrei abgewickelt.

 

Plattenlogistik komplett neu konzipiert

In der Plattenherstellung bei FIBODRUCK dominierten bislang manuelle Prozesse – Platten mussten vom Stapler abgenommen, mehrfach zwischengelagert, Aufträgen zugeordnet, beschriftet und abgekantet werden. Alles Arbeitsschritte, die nicht nur fehleranfällig sind, sie haben auch immer wieder zu Beschädigungen an den empfindlichen Offsetdruckplatten geführt.

Mit der Investitionsentscheidung für einen Kodak-Plattenbelichter Typ Magnus 800 war bei FIBODRUCK klar, dass dessen Effizienz nur zum Tragen kommt, wenn auch die ganze Plattenlogistik neu aufgestellt wird. Kodak und Rädler, langjähriger Fachhandelspartner des Druckunternehmens, entwickelten gemeinsam mit der BEIL Registersysteme ein passendes Gesamtkonzept, das den zur Verfügung stehenden Raum optimal nutzt.

Zur Wunschliste der Druckerei gehörte neben dem kratzerfreien Handling der Platten die zum Belichter passende Verarbeitungsgeschwindigkeit und eine Plattenorganisation, die das sichere Zuordnen der Platten zu den Aufträgen und das rasche Auffinden durch die Drucker gewährleistet.

BEIL Registersysteme gehört seit über 35 Jahren zu den weltweit führenden Anbietern von Systemen zur Bearbeitung und zum Handling von Druckplatten für die Druckindustrie. Die Kernkompetenzen des Unternehmens aus dem niederbayerischen Abensberg umfassen die gesamte Palette an Druckplatten-Stanzen, -Biegern, -Stanz-Biegern und -Schneidern in jeder gewünschten Ausbaustufe vom manuellen Tischgerät bis zur vollautomatischen und vernetzten Druckplattenbearbeitungsstraße. Präzision, Zuverlässigkeit und Sicherheit sind drei der wichtigsten Faktoren, die Anwender von BEIL-Systemen im täglichen Einsatz schätzen.

Präzises und schonendes Handling

Der Kodak Magnus 800 ist mit einem Palettenloader ausgestattet, das heißt er holt sich automatisch – ohne Bedienungspersonal – die benötigten Platten direkt von einer Palette. Die Mitarbeiter von FIBODRUCK müssen nur noch für die Befüllung des Palettenloaders sorgen. BEIL lieferte eine Plattenstraße mit Abkanter für Heidelbergs Speedmaster XL 106, in direkter Anbindung zum Kodak-Plattenbelichter, die problemlos 150 Platten pro Stunde bewältigt. Die fertigen Platten werden auf zwei Plattenwagen versetzt abgestapelt. Absenkbare Schwenkarme erledigen das kratzerfreie Aufstellen der Platten, die mit Saugern präzise und schonend bewegt werden. Der Barcode-Leser ist auf die prozessfreien Kodak-Sonora-Druckplatten abgestimmt, ein Job-Ticket-Drucker produziert Laufzettel für die Plattensätze und auch für den kompletten Plattenwagen, worin der aktuelle Inhalt des jeweiligen Plattenwagens dokumentiert ist. Pro Wagen können bis zu 120 abgekantete Platten abgelegt werden. Auch hier, am Ende der Produktionsstrecke, müssen die Mitarbeiter dann nur noch bei Bedarf die befüllten gegen leere Plattenwagen tauschen.

 

Reibungslose Inbetrieb- und Produktionsaufnahme

Die Installation und Inbetriebnahme gestaltete sich reibungslos, die „bayerischen“ Partner Rädler und Beil arbeiteten Hand in Hand und – kaum in Betrieb – zeigte sich bereits der Nutzen der neuen Plattenlogistik im Alltag. Fritz RĂĽth, der das Projekt fĂĽr Rädler betreut hat, fasst es in einem Satz zusammen: „Die Mitarbeiter waren begeistert.“ Jetzt, wenige Monate später, stellt FIBODRUCK noch einmal fest, dass alle Anforderungen aus dem Pflichtenheft von Anfang an erfĂĽllt wurden. Der Personalaufwand fĂĽr die Plattenherstellung ist deutlich gesunken, die Verarbeitung der prozessfreien Sonora-Platten läuft in allen Produktionsschritten vollkommen reibungslos. Die Folgen beschädigter Platten – Nachfertigung, Maschinen-Wartezeit, Qualitätsmängel – sind praktisch verschwunden. Und dies, obwohl schon ĂĽber 20.000 Platten auf der neuen PlattenstraĂźe produziert wurden. Die konkrete Zeitersparnis wird bei FIBODRUCK auf eine mindestens Minute pro Platte beziffert, was sich dann schnell auf 2 bis 4 Stunden pro Tag addiert. Der neue Workflow kommt also nicht nur fast ohne manuelle Eingriffe aus, er ist auch schneller als die frĂĽheren Arbeitsschritte mit Abkantung und Sortierung von Hand. FĂĽr GeschäftsfĂĽhrer Robert Bockmaier war der Schritt zu einer automatisierten Plattenfertigung „eine der besten Entscheidungen seit langem.“Â